Wer - wie ich - vergessen hat, daß letzten Mittwoch ein Eichörnchenfilm auf Arte kam, den Swiffy zuvor im Kalender bereits markiert hatte, kann ihn sich- wie ich gerade - in der Arte Mediathek noch für ein paar Tage abrufen.
Das Virus in Berlin, das schmerzhafte Hautläsionen an den Fußsohlen verursacht und vornehmlich Jungtiere befällt, ist also tatsächlich eine eigenständige Krankheit und heißt jetzt sogar so: "Berliner Pocken".
Was mich wundert, und etwas nervt, ist daß beim Thema Grauhörnchen und Squirrel Pox immer nur das Beispiel Großbritannien angesprochen wird - die die italienische Population, die meines Erachtens viel mehr Gefahrenpotential darstellt (sie ist inzwischen, tierschützern sei Dank, ausgebrochen, jegliches containment kommt jetzt also zu spät, und besagten Tierschützern sei dank sind sie jetzt auch schon in der Schweiz und Österreich, sollen auch schon in der Region Bodensee gesichtet worden sein). Da die Jahre immer heißer werden und den von den Roten bevorzugten Nadelwäldern, in denen sie den Grauen gegenüber Vorteile haben, zusehends zusetzen, ist abzusehen, wie das ausgehen wird, langfristig. Hier im Teutoburger Wald zum Beispiel ist das Thema Fichte praktisch erledigt, ich habe dieses Jahr erschreckend viele Kahlschläge und braune Gebiete gesehen, viele Förster hier sagen, daß der Nadelwald in der Region so gut wie erledigt sei (Dürren und Borkenkäfer). Es ist zwar zu begrüßen, daß robustere Mischwälder nachgeforstet werden sollen - aber das übervorteilt die Grauen, und ist zum Nachteil der Roten.
Ist wirklich gruselig, was ich auf meinen diesjährigen Fahrradtouren durch den Teuto gesehen habe zwischen Tecklenburg und Bad Iburg, da war ich nicht drauf gefasst. Heftig. In den nächsten Jahrzehnten wird der Wald praktisch vollständig ausgetauscht. Fichten und Tannen raus, Misch- und Laubwald rein. Ich kenne in meinem Aktionsradius kein Waldgebeit, das nicht betroffen wäre von Dürre und Borkenkäfer.
Da macht man sich echt Sorgen um die langristigen Aussichten der Roten in Europa. Sie werden als Art überleben, klar, aber wahrscheinlich eher in Osteuropa und Russland, Asien, als in Kontinentaleuropa. In der Taiga und Sibirien hat es neben großen Birkenwäldern eben auch große Nadelwälder, das könnte als Schutzwall dienen. Allerdings werden auch die Permafrostgebiete derzeit thermostatisch pulverisiert, mit nicht absehbaren Folgen für die angrenzenden Biotope (von Methanausgasungen ganz zu schweigen).
Sei'S drum, der Film ist zur Zeit noch in der Mediathek verfügbar. Wie lange, weiß ich nicht.
Hallo Marc, woher hast du, dass die schon am Bodensee stehen/sind? Habe ich irgendwo was überlesen??? Bisher weiß ich nur, dass die Pockenhörnchen in Norditalien vor den Alpen stehen und man hofft, dass sie den Sprung über die Alpen nicht schaffen
Gruß Swiffy
"Ein Tier zu retten verändert nicht die ganze Welt, aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier"
Das habe ich irgendwo Ende Frühling Anfang Sommer gelesen, im Netz. Man war verblüfft, daß sie ein Höhendifferential überwunden hatten, daß bislang aufgrund der Temperaturen als nicht überwindbar galt. 's wird eben überall wärmer... Auch wurde die Sorge geäußert, daß der Nadelbaumbestand, der auch in den Alpen unter Druck ist (Flachwurzler), durchlässiger wird - Grauhörnchen kommen in Nadelwäldern nicht so gut zurecht, Rote sehr wohl, je mehr Mischwald und je weniger Nadelwald, desto besser für die Grauen udn desto schlechter für die Roten. Der Vorstoss aus Norditalien erfolgte wohl durch den Vorarlberg, der weiträumig von Schweizer Territorium umrahmt wird, Lichtenstein liegt auch in der Gegend. Die Gegend hat, wenn man sich das auf Google Earth anschaut, etwas mehr Grün und etwas weniger Weiß, also mehr Wald und weniger Schneegipfel und wneiger große Höhe.
Und dann sind da noch stupide Tpouristen, die veilleicht auch einen "Anhalter" mitgenommen haben. Ich meine, es gibt bis heute Trottel in Berlin, die in ihrem Garten in der Stadt Wildschweine anfüttern... Also, Trottel gibt es überall.
Ich finde es nicht mehr, und genauer weiß ich es auch nicht mehr, tut mir leid. Es war nur in drei, vier Sätzen erwähnt in einem anderen Biologieaufsatz, daß sie auf südlicher Seite inzwischen in der Gegend um den Bodensee angekommen sind.
Definitiv klar ist aber, daß sie tatsächlich aus Italien nach Norden ausgebrochen sind und Schweizer und Österreicher Gebiet nordwärts durchqueren, ich glaube, da habe ich schon vor einem Jahr mal irgendwas zu verlinkt, gepostet.
Und wen will das denn eigentlich überraschen...???
Ich hätte gar nicht soviel gegen die Grauen - wenn sie das verdammte Squirrel-Pox-Virus nicht einschleppen würden. Rote Eichhörnchen sterben daran qualvoll, über zwei Wochen, und verhungern und verdursten. Das mag man sich nicht vorstellen. Es bestimmt, warum ich so gegen ein Laissez-faire den Grauen gegenüber bin.Die beiden Arten können nicht koexistieren, man muß sich entscheiden: Graue oder Rote. Ich denke, das sehen sie in Schottland ganz richtig. Nicht schön, aber so ist es nun mal.
Am liebsten wäre es mir, man hätte ein weitflächiges Programm wie bei der Bekämpfung der terrestrischen Tollwut: Köder mit Impfstoff für die Roten, und gleichzeitig eine chemische Kastration durch Köder für die Grauen. Kostet Geld. Schuldenberg. Papiergeld ist kaputt. Wird also nicht geschehen, denke ich.