ich hoffe auf euer Verständnis, wenn mein Beitrag jetzt lang wird. Aber ich muss unbedingt noch loswerden, was gestern Morgen hier passiert ist.
Als Hochsensible und alles Wahrnehmende fällt es mir zugegebenermaßen schwer, mich kurz zu fassen. Vor allem, wenn ich etwas beschreiben möchte, das andere nicht miterlebt haben.... Bitte daher um Nachsicht, wenn meine Schilderungen ausufern!
Ich stehe jeden Morgen vor der Morgendämmerung auf, um das Futter und frisches Wasser auf den Balkon zu stellen (seit der Ratte räume ich bis auf seltene Ausnahmen immer noch abends alles wieder rein). Und um mein Morgenritual zu haben... Mit Kaffee auf dem Balkon sitzen und hören, riechen und sehen, wie der Tag anbricht und die Natur erwacht. Ich liebe das!
Uno hat vor ca. 2 Wochen ihren mittlerweile 5. Kobel in der Nähe vom Balkon diesmal in einer Konifere im Nachbargarten gebaut und scheint da auch die ein oder andere N8 zu verbringen. Sie ist Frühaufsteherin. Momentan kann ich ab ca. 06.00/06.15 Uhr beobachten, wie ihre Silhouette in den obersten Zweigen der Konifere auftaucht. Und wenn ich sie nicht sehe oder in der Grade-so-Morgendämmerung erkennen kann, dann höre ich, dass sie unterwegs ist. Mit der Zeit habe ich ein Gehör dafür bekommen, wann ein Hörnchen unterwegs ist oder ob das raschelnde Geräusch von einem Vogel kommt. Und visuell ist es für mich mittlerweile auch unterscheidbar, ob sich der Busch/ein Ast durch ein Hörnchen, einen Vogel oder einen Windhauch bewegt. Hörnchen unterwegs wackelt einfach anders. Egal, ob belaubt, unbelaubt oder benadelt.
Gestern Morgen hab ich Uno nicht aufstehen gesehen, aber um 06.20 Uhr gehört und ab 06.30 Uhr in den Lärchen im übernächsten Garten beobachten können. Das ist immer sehr schön mitzubekommen, weil die Lärchen im Osten stehen und dann dahinter der Himmel langsam hell wird oder auch schön glutrot gefärbt ist und man sie wunderbar darin rumkraxeln erkennt.
Ich war beruhigt, Uno hat hier geschlafen und ist unterwegs/mit ihrer Morgenroutine beschäftigt. Ich kann sie beobachten, sitze mit Kaffee auf der Couch mit Blick in den Garten und die Bäume. Ich habe dann kein Licht an. Ich liebe es, auch von drinnen zu beobachten, wie der Tag erwacht und was sich draußen so tut – und dabei für die Tiere möglichst nicht bemerkbar zu sein.
Es war kurz nach 7, als ein riesiger dunkler Schatten in die Kiefer geflogen kam. Oben in die Gabelung der Spitze. Und ich wusste sofort, was es ist: Ein BUSSARD!
Ich habe es noch nie in den letzten Jahren so extrem erlebt, wie dieses Jahr, dass hier Bussarde und Sperber in den Gärten auf Jagd sind. Sperber (Männchen) hatte ich auch schon auf meinem Balkon, als es geschneit hatte, und er versucht hat, seine Beute direkt am Vogelfutterhaus "abzufangen". Ein Bussard ist letztes Jahr im Herbst sogar am Dach neben meinem Balkon gelandet - wo sonst die Hörnchen landen, wenn sie aus dem Nussbaum aufs Dach springen.
Seit einiger Zeit ist ein riesiger Bussard und ein kleinerer immer wieder auch hier in den Gärten auf Beutejagd zu beobachten. Und fast täglich attackierten sie in den vergangenen Wochen auch die Rabentanne und seit letzter Woche landen beide auch gerne in der Kiefer. Der große Raub voran, der kleinere lässt sich dann in der Gabelung nieder und wenn der Große weg fliegt, sitzt der kleinere teilweise rufend in der Gabelung. Die Raben sind natürlich in heller Aufregung und versuchen, die Raubvögel zu vertreiben.
Aber um zurückzukommen.... Der größere Bussard war gerade in der Kiefer gelandet, da sah ich Uno von der Lärche in die Magnolie hinter der Kiefer und in den unteren Teil der Kiefer kommen. Ich hielt die Luft an, weil ich wusste, was jetzt kommt: Sie wird in der Kiefer evtl. bis oben hin und damit dem Bussard in die Arme laufen - oder nur ein Stück in der Kiefer hoch laufen und von dort rüber in den kahlen Nussbaum springen. Um dann auf den Ast zu laufen, von dem aus sie auf das Dach und dann auf meinen Balkon kommt.
Meine Küche wie auch das Wohnzimmer liegen zum Garten mit Ausgang zum Balkon. Ich versuche, euch das so bildhaft wie möglich zu beschreiben, was dann passierte....
Ich sprang von der Couch und flitzte in die Küche, weil Uno mich da nicht gleich hinter dem Fenster bemerkt. Zoe, Speedy und Lina hat mein hinter der Scheibe Rumspringen nicht verschreckt, Uno jedoch ist noch etwas schreckhaft, wenn ich mich direkt hinter der Scheibe zeige.
Da stand ich nun und gefühlt schielte ich mit dem linken Auge hoch in die Kiefer zum Bussard, während ich mit dem rechten Auge Uno im Nussbaum vorm Nachbardach beobachtete.
Tja, was machte die kleine Maus nur? Sie ließ sich ausgerechnet da einfallen, auf dem Ast im Nussbaum erstmal die Plagegeister ausm Fell zu jagen!!
Der Bussard wandte sich meinem Balkon zu (und damit auch Uno) und fing an, mit dem Kopf hoch und runter zu wippen. Ein untrügliches Zeichen dafür, dass er ein Ziel erfasst hat und die Flugroute/Entfernung berechnete! Dasselbe Verhalten kann man bei den Hörnchen beobachten, bevor sie auf dem Absprung in einen weiter entfernten Ast z. B. sind.
Ich stand hinter dem Fenster und flehte mehr oder weniger laut „Bitte, bitte, Maus – schei.... auf die Flöhe und das Putzen – und komm endlich her!“ Und Uno entschied sich just in dem Moment, ihre Morgentoilette endlich zu beenden, auf das Dach zu springen und auf den Balkon zu kommen. Und ich gab hinter der Scheibe laut ein Danke nach oben ab.
Ich flitzte wieder ins Wohnzimmer, wo ich mich dann langsam auf die Couch setzte und erstmal aufatmete. Sie war hier – und der Bussard noch in der Kiefer.
Zu meinem Erschrecken entschied Uno sich entgegen ihrer sonstigen Gewohnheit – morgens auf die Schnelle eine HaNu aus dem Buddelkasten ausgraben und auf dem Ast an der Balkonverglasung futtern – ausgerechnet gestern dafür, eine HaNu mit Schale zu knabbern. Und zwar auf der Balkonbrüstung! Und somit auf dem Präsentierteller für den Bussard....
Wie ihr euch vielleicht vorstellen könnt, hielt es mich in dem Moment nicht mehr in aller Seelenruhe auf der Couch. Ich stand vor der Couch, mittlerweile bewaffnet mit Wurfgeschossen (Schottersteinchen), die ich auf Wohnzimmertisch wie auch der Küchenablage griffbereit habe. Versteckte mich aber für Uno nicht erkennbar hinter dem Rahmen der Balkonschiebetüren. Ich wollte sie auf keinen Fall erschrecken, dass sie mir wieder aufs Dach oder gar den Balkon runter läuft!
Dann kam ein zweiter, kleinerer Schatten in die Kiefer geflogen. Es war der andere Bussard! Ich dachte, ich sterbe vor Angst um Uno. Das darf doch nicht wahr sein, dass das ausgerechnet jetzt passiert, wo Uno wie auf dem Präsentierteller auf der Brüstung sitzt!!!
Das war auch der Moment, wo Uno die Gefahr realisiert hat. Auch, weil der kleinere Greif Laute von sich gegeben hat.
Uno erstarrte zur Salzsäule. Die eben noch benagte Nuss im Maul haltend und sich keinen Millimeter mehr bewegend und gefühlt auch nicht mehr atmend kauerte sie auf der Balkonbrüstung. Genauso wie ich hinter dem Fenster. Ich war dem Herzinfarkt vermutlich genauso nahe wie meine Uno auf der Balkonbrüstung.
So saß sie bewegungslos und stand ich Minuten lang da. Bis plötzlich beide Bussarde in der Kiefer in Bewegung kamen – und von Ast zu Ast nach unten hüpften. Ich wäre am liebsten schreiend und mit allem Greifbaren um mich werfend auf den Balkon gestürzt und hätte sie vertrieben. Aber da saß ja meine kleine Uno auf der Brüstung und ich hatte solche Angst um sie, dass ich sie entweder aufs Dach oder vom Balkon (ver)treiben würde dadurch.
Es ist auch die Uhrzeit gewesen, wo normalerweise Speedy auftaucht und mit Uno durch die Bäume springt. Ich konnte in den schlechten Lichtverhältnissen nicht erkennen, warum die Greife in der Kiefer nach unten hüpften. Ich hoffte, dass es kein in die Kiefer gekommenes Hörnchen war!
Und dann plötzlich... war Uno verschwunden. Sie saß nicht mehr auf der Brüstung und sie war auch nicht auf dem Ast darunter geschweige denn in den Blumenkübeln auf dem Balkon zu sehen. Mir blieb das Herz fast stehen, weil ich nicht wusste, wo sie ist. Ist sie auf das Dach gesprungen? Hängt sie auf einem der Äste runter zur Terrasse? Ist sie auf der Garage?
Ich lief in die Küche, spähte vorsichtig zum Ast – keine Uno. Ich riss die Balkontür auf, wild entschlossen, die Raubvögel mit Steinchen zu bombardieren oder sonst wie zu vertreiben. Und dann entdeckte ich Uno! Meine kleine tapfere Maus war von der Brüstung auf den Balkon runter gesprungen und lag platt wie eine Flunder unten an die Wand gedrückt, wo es zum Nachbar aufs Dach geht.
Ich war gerade einen Schritt auf den Balkon raus und schlich mich sofort so leise wie möglich wieder in die Küche hinter die geöffnete Balkontür zurück. Froh, dass ich Uno noch aus den Augenwinkeln auf dem Balkon erkannt habe. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn ich auf den Balkon raus wäre und sie dadurch aufgeschreckt hätte....
Beide Bussarde hüpften von Ast zu Ast in der Kiefer nach unten. Der größere blieb dann auf einem Ast sitzen, während der andere vom untersten Ast eine Amsel auf der Wiese darunter beobachtete. Ich dachte, dass die nun sein Opfer wird...
Ich warf aus der geöffneten Balkontür vorsichtig Schottersteinchen runter, was den Bussard mal überhaupt nicht interessierte. Da stand dieser schöne, majestätische Vogel auf der Wiese in unserem Garten und pickte am Kiefernaustrieb am Stamm rum und guckte, als wüsste er nicht, was er jetzt machen soll. Er war so wunderschön! Und so riesig! Wenn ich daneben gestanden hätte, wäre sein Kopf oberhalb meiner Kniescheibe gewesen.
Ich mag sie ja sehr und könnte ewig zuschauen, wenn sie in der Luft ihre Kreise ziehen und sich von der Thermik tragen lassen. Aber bitte nicht in der Kiefer sitzen und offensichtlich in Jagdlaune sein, wo doch meine Hörnchen immer da unterwegs sind!!!
Allein diese Situation wäre ohne Hörnchen in der Nähe für mich Anlass gewesen, die Spiegelreflex draufzuhalten und in Serienbild laufen zu lassen. Aber mir war überhaupt nicht nach fotografieren, ich war einem Herzinfarkt nahe vor Angst um Uno und ich wusste nicht, ob Speedy schon da und ebenfalls in der Kiefer ist! Uno kauerte immer noch an die Wand gedrückt auf dem Balkon, wofür ich innerlich drei Kreuze schlug.
Um es endlich kurz zu machen: Der Bussard (also der Kleinere) hat eine Maus oder kleine Ratte gefangen und ist damit wieder zu dem anderen Bussard in die Kiefer zurück. Ich weiß nicht, ob der größere die Beute evtl. vorher gefangen und dann vom Ast hat fallen lassen und das vielleicht eine Lehrstunde für ein Jungtier war.
Als die beiden dann endlich mitsamt der (toten) Beute weg geflogen sind, bin ich ins Wohnzimmer und habe vorsichtig hinter der Scheibe über meine Balkonbank gelugt.
Uno lag immer noch platt wie eine Flunder an der Wand. Dann setzte sie sich auf und hat auch erstmal durchatmen müssen und sich geputzt, um sodann vorsichtig ihre angefangene Haselnuss weiter zu beknabbern. Ich war so froh!!! Erklärt mich ruhig für bescheuert, aber ich hab hier gestanden und die kleine Maus gelobt, dass sie so tapfer war und alles richtig gemacht hat.
Jo, so aufregend ist es hier gleich morgens gewesen. Ich war danach noch lange Zeit völlig aufgewühlt, der Kreislauf auf Hochtouren und die Hände zitternd...
Auch Uno saß der Schreck in den Knochen und sie brauchte auch ne ganze Weile, bis sie sich wieder vom Balkon runter getraut hat.
Das sind Aufnahmen von dem kleineren Bussard am Tag zuvor, als ich ihn ebenfalls in der Kiefer beobachten konnte. Da war zum Glück kein Hörnchen in der Nähe.
Die weißen Augen sind keine Blindheit, es ist die Schutzhaut über der Linse bei in dem Moment durch die Wolken brechenden Sonnenstrahlen.
LG Looky
PS: Speedy kam 10 Minuten nachdem die Bussarde weg waren zu mir auf den Balkon. Ich war sooo froh! Manchmal hab ich ja den Verdacht, dass die Hörnchen es spüren, wenn wir uns Sorgen um sie machen. Und dass sie sich dann zeigen wie als wollten sie sagen: "Alles klar! Guck, ich bin okay!"
oh je, das waren ja wirklich angsterfüllte Minuten, wenn man nicht weiß, was man tun soll, um keinen fatalen Fehler zu machen. Ich bin sehr froh, daß die Hörnchen unbeschadet davongekommen sind. Und mach' Dir keine Gedanken, daß der Beitrag zu lang war - für mich jedenfalls nicht. Wenn man etwas genau beschreiben will, muß man schon ausholen, und ich meine, Deine schriftstellerischen Fähigkeiten beim Beschreiben von Situationen haben wirklich ein Lob verdient. Denselben Eindruck hatte ich schon beim Lesen Deiner Beiträge der letzten Tage vor dem Bussard-Ereignis, z. B. die Beschreibung der Marotten Deiner Hörnchen. Nur weiter so!
Ich finde es prima, daß wir mit Dir eine Eichhörnchenfreundin gefunden haben, die sich wirklich aktiv mit Beiträgen und Fotos am Forum beteiligt (wie auch den "verlorenen Sohn" Marc, der sich nach Jahren des Schweigens wieder regelmäßig und interessant zu Wort meldet).
Um nochmal auf die Bussarde zurückzukommen - daß gleich zwei davon in den Garten kommen und dann länger in den Bäumen sitzen ist ja äußerst beunruhigend. Wir sehen hier, wo wir wohnen (Neunkirchen im Bergischen Land) auch sehr oft Bussarde und den roten Milan, aber nur hoch oben am Himmel, wenn sie ihre Kreise ziehen. Auf dem Boden in einer Wohngegend habe ich noch nie einen gesehen. Kannst Du etwas tun, um sie zu vergraulen - außer mit Schottersteinen zu bombardieren? Sicher hast Du schon mal Berichte von Birte Alber von "Eichhörnchen entdecken" in ihren Blogs oder Videos gesehen - in ihrem Hofgarten mitten im Hamburger Zentrum sitzen auch regelmäßig ein oder zwei Bussarde im Baum, die aber teilweise von mutigen Hörnchen vertrieben werden. Unglaublich! Und Gott sei Dank ist meines Wissens dort auch noch nie ein Hörnchen Opfer der Greifvögel geworden.
Ich schließe mich dem Lob von Squirrel für unsere Forumsteilnehmer Looky und Marc voll an.
Und zu den Greifvögeln habe ich mal gehört, dass erwachsene Eichhörnchen, wenn sie fit sind, den Vögeln ausweichen können. Das geht nur schief, wenn sie am Boden rennen und keinen Baum erwischen, um sich zu verstecken.
In einem Eichhörnchen-Video habe ich gesehen, dass eine Eichhörnchen-Mama eine lästige Krähe von ihrem Baum verscheucht. Im Baum sind unsere Hörnchen also durchaus frech zu den Vögeln und nicht zu unterschätzen.
oh je, das waren ja wirklich angsterfüllte Minuten, wenn man nicht weiß, was man tun soll, um keinen fatalen Fehler zu machen. Ich bin sehr froh, daß die Hörnchen unbeschadet davongekommen sind. Und mach' Dir keine Gedanken, daß der Beitrag zu lang war - für mich jedenfalls nicht. Wenn man etwas genau beschreiben will, muß man schon ausholen, und ich meine, Deine schriftstellerischen Fähigkeiten beim Beschreiben von Situationen haben wirklich ein Lob verdient. Denselben Eindruck hatte ich schon beim Lesen Deiner Beiträge der letzten Tage vor dem Bussard-Ereignis, z. B. die Beschreibung der Marotten Deiner Hörnchen. Nur weiter so!
Ich finde es prima, daß wir mit Dir eine Eichhörnchenfreundin gefunden haben, die sich wirklich aktiv mit Beiträgen und Fotos am Forum beteiligt (wie auch den "verlorenen Sohn" Marc, der sich nach Jahren des Schweigens wieder regelmäßig und interessant zu Wort meldet).
Oh, vielen Dank!
Ja, @Marc ... Ich glaube, ich bin aufgrund Deiner Kommentare auf Wurmelworld zu Bibi überhaupt auf das Forum hier aufmerksam geworden. Sofern Du derselbe Marc bist (was mir mein Gefühl sagt).
Zitat von Squirrel im Beitrag #5Um nochmal auf die Bussarde zurückzukommen - daß gleich zwei davon in den Garten kommen und dann länger in den Bäumen sitzen ist ja äußerst beunruhigend. Wir sehen hier, wo wir wohnen (Neunkirchen im Bergischen Land) auch sehr oft Bussarde und den roten Milan, aber nur hoch oben am Himmel, wenn sie ihre Kreise ziehen. Auf dem Boden in einer Wohngegend habe ich noch nie einen gesehen. Kannst Du etwas tun, um sie zu vergraulen - außer mit Schottersteinen zu bombardieren? Sicher hast Du schon mal Berichte von Birte Alber von "Eichhörnchen entdecken" in ihren Blogs oder Videos gesehen - in ihrem Hofgarten mitten im Hamburger Zentrum sitzen auch regelmäßig ein oder zwei Bussarde im Baum, die aber teilweise von mutigen Hörnchen vertrieben werden. Unglaublich! Und Gott sei Dank ist meines Wissens dort auch noch nie ein Hörnchen Opfer der Greifvögel geworden.
Ja, die Berichte von Birte lese ich regelmäßig, auch wenn ich mit Facebook "nix am Hut habe".
Ich hatte damals auch den Bericht/das Video von dem mutigen Hörnchen gegen den Bussard gelesen + gesehen und Bauklötze gestaunt!
Soweit ich informiert bin, stehen Eichhörnchen nicht unbedingt auf der Speisekarte von (Mäuse)Bussarden. Aber..... wir Menschen zerstören immer mehr des natürlichen Lebensraumes auch dieser Tiere und wenn grad keine Maus etc. zum Verspeisen vorhanden ist, gehen sie leider auch an unsere geliebten Hörnchen.
Genauso wie bei den Raben. Alle Tiere, die eigentlich Aasfresser sind, gehen auch oder mittlerweile an die Gelege anderer Tiere, wenn sie ihre eigene Brut nicht mehr durch das Aas allein versorgen können.
Die Natur ist die Natur. Fressen und gefressen werden gehört dazu. Aber wir Menschen haben dazu beigetragen, dass sie grausamer wurde!!!
Hier nisten seit Jahren Raben (sie sind standorttreu) in der Tanne hinter der Kiefer. Die Tanne ist vermutlich eher eine Fichte. Es ist ein Nadelbaum, wie ich ihn aus dem Schwarzwald kenne. Mit langen "Armen" und nach unten wachsenden Zapfen. Ich nenne den Baum halt Rabentanne, weil da immer Raben ihre Brut aufgezogen haben. Im nahegelegenen Park sind auch viele Raben.
Bussarde waren hier auch auch immer schon zumindest kreisend am Himmel. In der Nähe ist eine Bundesstraße, eine Autobahn und einige Felder und beide Arten sind u. a. Aasfresser.
Die Raben haben wohl auch im nahegelegenen Park Brutplätze. Und bei einem Spaziergang im Park habe ich ein Nest entdeckt, das mir ganz nach einem Horst von einen Greifvogel aussieht - vermutlich jener Bussarde.
Wenn man es beobachtet, kann man die Warnfunktion der Raben auch beobachten. Die Bussarde gehen an die Rabennester und sobald ein Bussard in Sichtweite ist, sind auch die Raben so mutig, sie in der Luft anzugreifen. Hier in der Rabentanne sind in letzter Zeit öfter die Bussarde "eingeschlagen", haben die Raben attackiert. Ob die Raben dieses Jahr doch auch hier brüten, konnte ich noch nicht herausfinden. Ich glaube aber nicht. Dazu sind sie zu wenig aggressiv. Ich denke, dass sie nur zeitweise auch in der Tanne Station machen - aber eben trotzdem die Angriffe der Bussarde abwehren müssen.
Zur Warnfunktion der Raben: Wenn alles okay ist, sitzen sie in den Wipfeln der Bäume und geben typische Laute von sich: Mehrmaliges "Krah, Krah" - meist 3-5 Mal hintereinander. Das scheint ihre Art der Kommunikation untereinander zu sein. Wenn ein Greifvogel in der Nähe ist, ist die Reaktion ganz anders. Sie bleiben nicht passiv im Baumwipfel - sie versuchen, die Feinde in der Luft anzugreifen und ihr Geschrei hört sich ganz anders an (auch wenn ich es nur höre und nicht beobachten kann - ich weiß, dass dann Greifvögel in der Nähe sind).
Auch wenn die Raben eine Gefahr für die Hörnchen sind, sind sie gleichzeitig ein zuverlässiger Anzeiger für noch gefährlichere, potentielle Fressfeinde.
Ganz zu schweigen davon, dass ich die letzten Nächte auch wieder einen Uhu hören konnte (aus Richtung des Parks) und in der Nacht die Raben, was ungewöhnlich ist.
Ich habe auch schon laut rufend und mit den Armen rudernd auf dem Balkon gestanden, als ich bemerkt habe, wenn die Bussarde aufgetaucht und in der Kiefer oder der Rabentanne gelandet sind. Sie sind dann zumindest abgedreht, wenn sie Richtung Balkon geflogen sind.
Und letzte Woche ist Uno von den aufgeregten Meisen und Buchfinken darauf aufmerksam gemacht worden, dass die Bussarde oben in der Kiefer sind - als sie gerade unten in den Ästen auftauchte. Sie hat sich gleich verkrümelt.
Der vermutliche Bussardhorst am Rand vom Park. Das ist definitiv kein Rabennest (sie bauen anders) und die Bussarde sind immer im/über dem Park und den angrenzenden Flächen zu sehen.
Zitat von KOBOLD38 im Beitrag #6Ich schließe mich dem Lob von Squirrel für unsere Forumsteilnehmer Looky und Marc voll an.
Und zu den Greifvögeln habe ich mal gehört, dass erwachsene Eichhörnchen, wenn sie fit sind, den Vögeln ausweichen können. Das geht nur schief, wenn sie am Boden rennen und keinen Baum erwischen, um sich zu verstecken.
In einem Eichhörnchen-Video habe ich gesehen, dass eine Eichhörnchen-Mama eine lästige Krähe von ihrem Baum verscheucht. Im Baum sind unsere Hörnchen also durchaus frech zu den Vögeln und nicht zu unterschätzen.
Ich denke, es kommt auch drauf an, was es für ein Baum ist. Der Nussbaum ist derzeit kahl und bietet im Gegensatz zu einem Nadelbaum, durch deren eng stehende/im Kranz auf einer Etage wachsende Äste sich auch Raubvögel erst mal mit ihren großen Körpern und langen Schwingen durchkämpfen müssen, wenig Widerstand, wenn es darum geht, schnell der Beute hinterher zu hüpfen oder von zu fliegen.
Ja, am Boden haben unsere Lieblinge kaum eine Chance, wenn nicht ein Baum oder Gebüsch in der Nähe ist.
Bei allem, was ich hier so beobachte, bete ich immer, dass ich es nicht live miterleben muss, wie eines "meiner" Hörnchen gegriffen und zerfleischt und/oder abtransportiert wird.
Ich habe neulich einen Habicht nicht daran hindern können, eine Kohlmeise zu packen und das klägliche Geschrei der armen Meise war für mich kaum auszuhalten. Auch Steine haben nix geholfen - im Gegenteil, er ist mit der im Tod noch weiter schreienden Meise zwei Gärten weiter geflogen. Es war fürchterlich....
Zitat von KOBOLD38 im Beitrag #6 Und zu den Greifvögeln habe ich mal gehört, dass erwachsene Eichhörnchen, wenn sie fit sind, den Vögeln ausweichen können. Das geht nur schief, wenn sie am Boden rennen und keinen Baum erwischen, um sich zu verstecken.
[/quote] Genau das. Deshalb bin ich auch so auf dem Kriegspfad, wenn es um Katzen auf Garagendächern geht. Das stellt sich bei mir dann so dar: Der Wunderbaum der Eichhörnchen ist in der Mitte, das weiß blühende Gewächs, derzeit ist dort alles arg zurückgestutzt, links davon sieht man die Kamera auf dem Stativ. Von hinten (im Bild oben) kommen die Tiere angehoppelt. Vorne unten links auf der Dachecke, die Richtung Vogelhäuschen und Gartenhütte zeigt, sitzt die Katze bevorzugt, wenn sie mal da ist. Go figure... Wenn die Tiuere in der Mitte de rgarage angegriuffen werden, wiel sie de rKatze in die Arme laufen, haben sie weit und breit keine Deckung, die sie rechtzeitig erreichen würden. Wenn sie noch vom Dach abspringen könnten - sitzen sie wieder in der Falle, auf dem offenen Boden, mit Garagenwänden von zwei, drei Seiten. Die letzten Tage war die Katze nicht zu sehen. Vielelicht hat sie genug von mir. Ich hoffe es.
Looky, ich hoffe, dein Vogelproblem löst sich, wenn der Jungvogel den Elternvogel verlassen hat und sie sich hoffentlich in alle Winde verziehen. Bei mir kreisen Greifvögel nur ein oder zweimal kurz ins Wohngebiet hinein und sind dann auch flott wieder weg, aus Richtugn und in Richtugn der dort liegenden Rieselfelder nebst kleinen bewaldeten Gebieten, ich nehme an, daß sie dort beheimatet sind: jede Menge Gelege, Gänse und Zugvögel als Beute, ist ein Vogelschutzgebiet.
Ich habe letztes Jahr mitansehen müssen, wie Frau Puschel einer Katze zum Opfer fiel.
Ein fetter schwarzer Kater war seit einiger Zeit plötzlich immer wieder im Nachbargarten aufgetaucht. Keiner wusste, wo er herkommt. Er saß dort öfter im hohen Gras und ich hielt jedesmal die Luft an, wenn die Hörnchen doch mal auf der Wiese rumgesprungen sind. Der faule Kater ließ sich auch nicht von meinen Schottersteinchen beeindrucken.
Die Nachbarn haben ihren Garten ziemlich verwahrlosen lassen und teilweise Zeug aus Haussanierung da rumstehen gehabt. So auch diverse Eimer, die irgendwann vom Regen gefüllt waren. Frau Puschel war gerade vom Balkon in den Nussbaum und da am Stamm runter gelaufen. Unter dem Baum ist sie auf den Rand einer dieser Eimer gesprungen und hat daraus getrunken. Als sie fertig war, wollte sie zum Gartentor in den Hof und zur Straße vor laufen.
Der Kater saß an der Garagenwand und Frau Puschel ist ihm direkt in die Arme gelaufen. Er hat sofort zugepackt und die arme Frau Puschel hat gezappelt und versucht, sich zu befreien und zu kratzen und zu beißen. Und natürlich fürchterlich geschrien dabei. Ich stand auf dem Balkon und wollte sehen, wo sie hin geht. Obwohl ich mich vorsichtig über die Balkonbrüstung gelehnt hatte und alles im Blickfeld hatte - auch ich habe den schwarzen Kater nicht an der grauen Garagenwand sitzen sehen! Der ist praktisch wie verschluckt worden vom Schatten, der auf dem Teil des Gartens lag.
Es war schrecklich. Ich bin noch runter gerannt und habe gehofft, der Kater würde nach vorne Richtung Straße mit ihr verschwinden (in den Nachbargarten hinterm Haus konnte ich natürlich nicht rein) - aber er ist irgendwo hinten entlang. Sie kann das unmöglich überlebt haben und tauchte danach auch nie wieder auf.
Sie hatte ca. 8-10 Wochen alte Junge, war noch säugend und dass ein ebenfalls immer mit oder nach ihr hier auftauchendes Kleines eines von ihr war, wurde mir an dem Tag bewusst. Bei Frau Puschels Unglück saß ein Kleines oben im Nussbaum, das habe ich noch fotografiert, als Frau Puschel ebenfalls im Nussbaum war. Dass er eines ihrer Kleinen sein musste, wurde mir klar, als er danach immer wieder auf den Balkon kam und dann am Spätnachmittag bis zur Dämmerung hier oben blieb und immer wieder vom Logenplatz aus die Gärten beobachtete. Und als er runter ging, hat er lange wartend und nach ihr Ausschau haltend auf dem Garagendach gesessen. Immer wieder hat er sich aufgerichtet und suchend umgeguckt und auch gerufen.
Ich stand Rotz und Wasser flennend erst hinter dem Fenster, dann auf dem Balkon. Der Kleine ist dann in der Dämmerung suchend durch die Nachbargärten wohl doch nach Hause gegangen. Die Vorstellung, dass da jetzt keine Mama mehr sein wird, hat mir bald das Herz zerrissen.
Er war ca. 2 Wochen jünger als Zoe's Kinder. Er kam danach jeden Tag und Manni - eins von Zoe's Kleinen - und er wurden dicke Freunde. Manni hat sich seiner angenommen, die beiden waren immer zusammen unterwegs.
Seitdem schaue ich auch immer noch genauer hin, wenn ich ein Hörnchen bei uns oder in den Nachbargärten auf dem Boden sehe. Und sobald ich eine Katze hier irgendwo sehe, fliegen Nüsse oder Steine und ich scheuche sie.
Ich hasse nicht die Katzen, aber deren Besitzer kann ich nicht verstehen. Wenn ich gewusst hätte, zu wem das fette, faule Vieh gehört, wäre ich hin und hätte versucht, ihnen klar zu machen, was passiert ist.
Der kleine Waise (er bekam später den Namen Bärchen, weil er wie ein Minibraunbär aussah) hatte Glück, dass er schon feste Nahrung zu sich nehmen konnte. Zumindest die Nüsse ohne Schale hier und dann auch bald die ersten mit. Ob er noch Geschwister hatte, weiß ich nicht.
Aber ich habe die ersten Abende immer wieder Rotz und Wasser geflennt, wenn ich beobachtete, wie er allein nach Hause ging. Ich habe mir lange Vorwürfe gemacht, dass ich das Katervieh nicht gesehen habe und Frau Puschel dadurch ums Leben kam...😞
Zu der Zeit hatte ich täglich 6 Hörnchenkinder hier. 3 von Zoe, der Kleine von Frau Puschel und 2 Rote von Zora vermutlich. Die beiden waren wie Zora komplett rot und tauchten mit Zora hier auf.
Ich vermute, dass Frau Puschel auch die Mama von Zoe (und Lina) war. Die sind vermutlich in 2022 geboren. Sie war größer als Zoe und Lina, auch braun-schwarz und hatte ebenso gescheckten Puschel. Sie war vermutlich bis dahin die Chefin im Revier. Und genauso ne Zicke wie Lina.
Frau Puschel war das erste Hörnchen, das (unregelmäßig) auf den Balkon kam. Zoe kam kurz danach und dann auch Lina.
Erst dachte ich, dass es ein Männchen ist. Als ich dann die Zitzen bemerkte, wurde aus Puschel Frau Puschel.
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Was gibt's heute zum Frühstück? Oder: Uno und ich nahe dem Herzinfarkt
13.03.2024 22:32 (zuletzt bearbeitet: 13.03.2024 22:39)
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