Während der Erstnachwuchs des Jahres sich von seiner Mutter getrennt hat, alleine durch das bisher angestammte Revier streift und sich im Kobelbau "versucht", hat die Eichkatze wahrscheinlich schon den 2. Wurf erfolgreich hinter sich gebracht und versucht diesen, mit der im Vergleich zum Januar deutlich besseren Ernährungslage, großzuziehen. Dies gilt natürlich auch für die Eichhörnchenfeinde, die vermehrt auf Futtersuche sind. Aber auch Parasiten, die sich gut und gerne bei der Wärme und Feuchtigkeit vermehren, fallen den Hörnchen zur Last. Ein fittes, gesundes Eichhörnchen verwendet einen hohen Zeitanteil auf seine Fellpflege. Trotz intensiver und regelmäßiger Fellpflege tragen sie zahlreiche Ektoparasiten wie z.B. Milben, Flöhe, Zecken usw. in ihrem Fell. Die Fellpflege läuft, sofern sie dabei nicht gestört werden, immer in der gleichen Reihenfolge ab, kann aber auch unterbrochen werden. Sie putzen zunächst mit der Vorderpfote am Kopf, dann folgen Körper und Hinterbeine ohne die Füße, danach ein ausgiebiges Kratzen an den Ohren und Hinterbeinen. Zuletzt werden die Hinterfüße abgeleckt und der Schwanz von der Basis zur Spitze hin "gekämmt". Oft sieht man aber auch Hörnchen die Teile dieser Putzsequenz als Folge einer Störung oder in Stresssituationen durchführen. Neben den ungewollten Fellbewohnern handeln sie sich aber auch Endoparasiten ein, die sich hauptsächlich im Darm ansiedeln (z.B. Pateurella, Campylobacter, Borreliose-Erreger und noch einige mehr). Nicht zu vergessen auch der Pocken- und Lepraviruserreger, die sehr häufig zum Tod führen. So wird auch verständlich, dass 80% aller geborenen Eichhörnchen ihr erstes Lebensjahr nicht überleben, da sie in den ersten Lebensmonaten unerfahren, mit geringeren Antikörpern ausgestattet und vor allem stressbedingt sehr viel anfälliger für Krankheiten sind. Leider sind häufig verletzte Eichhörnchen, die in die Pflegestellen gebracht werden, nicht nur unterernährt und zurückgeblieben, sie beherbergen auch alle Arten von Parasiten, die sich auf und in den Eichhörnchen wohl fühlen. Eine Herausforderung für jede Päppelstelle und leider kommt manchmal jede Hilfe zu spät.
Sommergewitter, Hagelschläge, Starkregen oder anhaltende Dürre machen sowohl der säugenden Eichkatze als auch den Jungtieren erhebliche Probleme. Die frischen, jungen Triebe der Bäume verdorren, die ersten Blätter fallen z.T schon und Samen werden reichlich produziert aber nicht richtig ausgebildet und bieten daher für den Winter auch keine Nahrungsgrundlage. Der Borkenkäfer im Nadelwald tut sein übriges. Alle Hörnchen verfügen mittlerweile über ihr Sommerfell. Auch wenn Eichhörnchen über eine Körpertemperatur zwischen 38 und 40 Grad verfügen, werden Temperaturen über 30 Grad auch zur Belastung. Daher sieht man Eichhörnchen in den heißesten Mittagsstunden kaum, obwohl sie sonst fast 80% ihrer Zeit außerhalb des Kobels mit Futtersuche verbringen. Sie sind Frühaufsteher (wenn es auch Ausnahmen gibt, die länger im Kobel bleiben um unangenehmen Artgenossen aus dem Weg zu gehen) und starten früh am Morgen. Am Nachmittag dann erst wieder gegen 17.00 Uhr, wobei die Aktivitätsphase am Abend nicht unbedingt vom Einbruch der Nacht, sondern von dem mehr oder weniger frühen Tagesbeginn bestimmt wird. In der Mittagszeit suchen sie kühle, schattige Plätze, auch mal gerne auf einem Balkon. Eichhörnchen können sich vor Überhitzung lediglich durch das Aufsuchen von schattigen Plätzen, Ruhepausen und Speichel- und Schweißabgabe über die Fußsohlen bzw. im Gesicht kühlen. Das Fell liegt dann meist auch direkt an der Hautoberfläche an, damit nicht noch ein wärmendes Luftpolster zwischen Fell und Außentemperatur entsteht. Häufig sieht man sie dann an einer erhöhten Stelle mit herabhängendem Schwanz ausgestreckt liegen.
Deshalb, wer kann, bietet unseren Wildtieren flache Wasserschalen an. Für Eichhörnchen auch gerne etwas erhöht im Baum auf einer Astgabel oder Brett, damit sie ihren schützenden Bereich nicht verlassen müssen. Eichhörnchen brauchen zwar kein frisches Trinkwasser, da sich an einer Wasserschale aber die unterschiedlichsten Tiere tummeln, ist die Gefahr der Verbreitung ansteckender Krankheiten natürlich sehr groß. Deshalb sollte die Wasserschale täglich gespült und vor allem von Exkrementen gereinigt werden. Die Wildtiere werden es mit hoffentlich häufigem und zahlreichem Erscheinen danken.
"Ein Tier zu retten verändert nicht die ganze Welt, aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier"