Unsere Hörnchen verlieren im Laufe des Februar/März ihre schönen Ohrpinsel, die sie u.a. von den Grauhörnchen unterscheiden. Erst bleichen sie aus, dann fallen sie aus. Bei manchen Eichhörnchen bleibt aber immerhin ein kleiner Flaum an den Ohrspitzen bestehen.
Eichhörnchenpopulationen unterliegen saisonalen Schwankungen. Höchste Zahlen gibt es im Frühwinter, niedrigste im Frühling und Frühsommer. Neben den Zugängen durch Geburten bestimmt aber vornehmlich die Ernährungssituation der Eichhörnchen den Bestand. Eine gute Ernährungslage im Gebiet führt dazu, dass junge Eichhörnchen nicht abwandern bzw. von anderen Gebieten Eichhörnchen zuwandern. Ein schlechter Ernährungszustand mindert die Widerstandskraft und Kondition, macht anfällig für Parasiten und Krankheiten und führt mitunter dazu, dass die Eichkatze in der Trächtigkeit die Embryonen ungeboren abstößt und resorbiert. Die Natur beugt damit vor, dass eine unnötige Investition in den Nachwuchs getätigt wird, der nicht überlebensfähig wäre bzw. nicht voll entwickelt und kräftig genug geboren wird. Meist sind die Frühjahrswürfe zahlenmäßig kleiner als im Spätjahr. Junge Eichhörnchen sterben eher an Hunger, Unerfahrenheit vor Beutegreifern und vor allem nicht genügend verbuddelten Vorräten bzw. nicht wiedergefundenen Vorräten. Bei älteren Tiere spielt überwiegend der Hunger als Todesursache eine Rolle. Pauschalieren kann man diese Aussagen aber nicht. Es sind lediglich Tendenzen, die beobachtet werden können.
In guten Zapfenjahren können die Weibchen schon mitunter Ende Feburar einen ersten Wurf zur Welt bringen. Haben sich unsere Eichhörnchen gefunden und gepaart, nutzen Eichkatze und Eichkater zu Beginn der Trächtigkeit noch einen gemeinsam erstellten Kobel. Mit weiter fortschreitender Trächtigkeit, wird die Eichkatze dem Eichkater gegenüber immer abweisender und vertreibt ihn auch irgendwann aus dem Kobel. Die Eichkatze selbst muss während der Tragzeit die Gratwanderung zwischen verstärkter Unbeweglichkeit, notwendiger Ernährungszufuhr und Gefahr durch Fressfeinde bewältigen. Damit die Hörnchenmama den Wurf auch wirklich durchbringt, muss der Geburtskobel möglichst nah an einer ergiebigen Energiequelle, z.B. alter Fichtenbestand oder eine "menschliche Futterquelle" liegen. Das Verlassen des Geburtskobels birgt immer die Gefahr, dass das Nest von Räubern (z.B. Baummarder) geplündert wird. Der Futterkobel wird sehr weich ausgepolstert (Federn, Gras, Moos usw), denn es muss gewährleistet sein, dass die nackt geborenen Eichhörnchenbabys nicht zu viel Wärme verlieren, sie können ihre Körpertemperatur nicht selbst halten. Die Bauzeit eines Kobel beträgt ca. 5-6 Tage. Es werden immer mehrere Kobel "in Betrieb" gehalten, damit der Verlust eines Kobels nicht dazu führt, dass das Tier in der Nacht den Beutegreifern schutzlos ausgeliefert ist oder die Eichkatze mit ihren Jungen umziehen kann. Das macht sie z.B. auch, wenn der Geburtskobel zu sehr verschmutzt ist. Schaut mal im internet, da gibt es genügend Bilder, in der eine Eichhörnchenmama ihr Kind in der Tragestarre "rumschleppt". Erst im letzten Dritten der Trächtigkeit sind körperliche Veränderungen zu sehen, der Bauchumfang nimmt beträchtlich zu, die Zitzen treten hervor und die Eichhörnchenmama wird immer unbeweglicher. Im Endstadium der Trächtigkeit verlässt die Eichkatze den Kobel nur noch zur Futteraufnahme.
Nach etwa 39-44 Tagen erblicken 3-6 Junge die Welt, aber davon im nächsten Monat mehr....
"Ein Tier zu retten verändert nicht die ganze Welt, aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier"